2. Schauturnen

Schauturnen 2017 | die Minnis

Resumee zu zwei beeindruckenden Vorstellungen

„Wunderbar“, „Sehr schön“, „Toll!“, „Große Klasse“, „Respekt!“ – über solches Feedback konnten sich die Ausrichter des zweiten Schauturnens beim Verein für Sport und Gesundheit Pirna – kurz: VSG – am Wochenende freuen.

Nach einer langen Vorbereitungsphase, vielen Trainingsstunden, einem Probenwochenende im Januar und der Generalprobe präsentierten sich die Mitglieder des VSG am vergangenen Samstag und Sonntag in ausverkaufter Halle einem begeisterten Pirnaer Publikum. Von den 3-jährigen Minis über die allgemeine Turngruppe bis hin zu den Spitzenturnern und -turnerinnen waren über 70 Aktive mit Leib und Seele am Start.

Das Team um Vereinschefin Grit Reimann stellte ein buntes Programm auf die Beine. Die Teilnehmer selbst waren gespannt auf die Nummern der anderen Gruppen. Deshalb kam der Applaus für die einzelnen Darbietungen nicht nur von den Zuschauern, sondern auch aus den eigenen Reihen. Überhaupt war die Stimmung an beiden Tagen überwältigend.

Übungen, bei denen Jugendliche mit Grundschulkindern gemeinsam turnten, zeigten eindrucksvoll, dass das Motto des Vereines „Bewegung – Freude – Miteinander“ nicht nur gesagt, sondern tatsächlich gelebt wird. Die Aufregung der Kinder war sprichwörtlich zum Greifen, wenn sich ein Band verhedderte oder auch ein Weg nicht ganz klar war. Die Freude, welche die Kinder jedoch hatten, wenn alles klappte oder einfach Spaß an einer der tollen Choreografien da war, sprang als Funke der Begeisterung auf die Ränge über.

Ein Schmunzeln und die eine oder andere Träne der Rührung konnte man beim Auftritt der jüngsten beobachten, die voller Leidenschaft ihren „Sportinator“ tanzten und sich im „Hampelmann“ versuchten. Mit dem Schwungtuch, einem Balkenviereck und einer Stufenbarren-Trampolin-Kombinationen zeigten die Sportler des VSG, dass sie nicht nur ihre Wettkampfgeräte beherrschen. Für die Zuschauer war sicherlich auch sehr interessant, wie sich das Turnen in den einzelnen Altersstufen entwickelt. So zeigten die Jungs und Mädchen im Alter von 6 bis 13 Jahren, welche Übungen an Boden, Reck, Barren, Balken und Seitpferd bei Wettkämpfen zu turnen sind. Dass sie das auch noch erfolgreich machen, bewiesen zum Beispiel der Vizebezirksmeister Danny Dehnert, die Bezirksmeister Selina Kutzner und Vincent Vogel eindrucksvoll bei der Darbietung ihrer Übungen.

Die Entwicklung des VSG Pirna, der sich im Jahr 2013 mit 16 Mitgliedern gründete, zeigt im bemerkenswerter Art und Weise, wozu Ehrenamt in der Lage ist. Zum heutigen Tag werden 150 Mitglieder gezählt, die nicht nur turnen, sondern auch tanzen oder schwimmen. Diese Entwicklung haben auch die Verantwortlichen im Kreissportbund Sächsische Schweiz-Osterzgebirge beobachtet. Und so ließ es sich der Präsident des KSB, Herr Roland Matthes, nicht nehmen, das Schauturnen am ersten Abend zu eröffnen. Freuen konnten sich die Organisatoren auch darüber, dass Landrat Herr Michael Geisler die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung übernommen hatte. Auch das empfinden die Macher als Wertschätzung ihrer Arbeit.

Und diese Arbeit trägt Früchte: So konnten im weiteren Verlauf des Schauturnens die Zuschauer sowohl die Sachenmeisterin Oda Diestel als auch die Deutsche Hochschulmeisterin Stefanie Haman an Stufenbarren und Balken bewundern. Beide sind Mitglieder der Frauenmannschaft des VSG Pirnas, die sich den Aufstieg in die erste Landesliga Sachsen für dieses Jahr fest vorgenommen haben. Dort angekommen ist schon die Mädchenmannschaft, die sich innerhalb der letzten drei Jahre von der vierten in die erste Liga hoch turnte und für die jeder seine Stimme bei der Jugendsportlerehrung der Sportjugend des KSB abgeben kann. (http://www.ksb-sportjugend.net/cms/aktionen/jugendsportlerehrung/abstimmung-jugendsportler-ehrung-2017/)

Ein Highlight für die kleinen und großen Sportler und die Zuschauer bildeten an den beiden Showabenden sicherlich die Auftritte der Deutschen Kunstturnmeisterinnen Marlene Bindig (Boden, Dresdner SC) und Lisa Schöniger (Mehrkampf, TuS Chemnitz Altendorf).

Mit einer berauschenden Trampolin-Tanz-Akrobatiknummer wurde das ganze Programm dann abgeschlossen. Eine runde Sache, bei der man sich fragt, wie ein solches Event im Ehrenamt geplant wird, damit es so reibungslos ablaufen kann? Grit Reimann weiß dazu die Antwort: „Wir haben ein tolles Team von Trainern, Sportlern und vor allem auch Eltern, die uns in der Vorbereitung und Durchführung unterstützt haben. So hat sich die Verantwortung auf viele Schultern verteilt. Die Resonanz, beim Auf- und Abbau, am Imbiss oder Einlass zu helfen, war sogar so groß, dass wir gar nicht alle Hilfsangebote annehmen konnte. Dafür gebührt allen ein großer Dank!“

Dass es ein drittes Schauturnen geben wird, steht außer Frage. Zwei Jahre müssen sich die Zuschauer allerdings gedulden. „Das ist nicht jedes Jahr zu leisten, da uns viel Trainingszeit verloren geht, die wir in die Wettkampfvorbereitungen und neuen Elemente stecken wollen. Deshalb wird es immer mindestens zwei Jahre Abstand zwischen den Shows geben“ meint Grit Reimann. Die Macher denken jedoch aufgrund der enormen Resonanz darüber nach, noch eine dritte Aufführung hinzuzunehmen. In jedem Fall aber darf man gespannt sein, was in dieser Zeit alles entstehen wird.

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